Die Kraft der Dankbarkeit

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Für den erster Artikel, im neuen Jahr, dachte ich eigentlich an den Klassiker: Die guten Vorsätze und wie ich diese nicht nur in den ersten Wochen mit Enthusiasmus verwirkliche. Mir kribbelt es allerdings unter den Fingerspitzen und ich möchte dir lieber mein neues Lieblingsritual vorstellen.
Eine Routine, die ganz simpel ist und doch so kraftvoll. Ganz nebenbei unterstützt sie dich dabei eine Verbindung zu deinen Vorsätzen, zu bewahren, falls du denn welche hast.

Das Ritual: Ein Moment der Dankbarkeit.

Meine Routine ist durch Bali inspiriert. Seit September bin ich auf der Insel und ein großer Teil meines Herzens fühlt sich hier zu Hause. Ich liebe es den Menschen bei ihren Gebeten und Zeremonien zu zu sehen. Verbundenheit und Präsenz ist zu beobachten. So zauberhaft.

Momente der Dankbarkeit, Meditation und positive Intentionen, gehören seit einiger Zeit, ganz bewusst zu meinem täglichen Yoga. Ich liebe es mich hin zu setzen, mich in Dankbarkeit zu üben, mich auf das zu konzentrieren, was ich habe.

Tägliches Yoga ist eigentlich gelogen, denn immer wieder vergingen Tage an denen ich vergaß. Tage, an denen es nicht so wichtig erschien, mir achtsame Momente zu nehmen. Allerdings merkte ich, dass diese Tage anders verliefen. Hektischer und irgendwie unverbunden. So wünschte ich mir etwas, dass mir dabei hilft, mir die Momente in Achtsamkeit täglich zu nehmen.

Spiritualität ist hier auf Bali etwas sehr natürliches. Der Mensch und alles Lebende ist ein Teil des Universums, dies ist ganz selbstverständlich und wird nicht in Frage gestellt. Hier lächeln die Menschen, scheinen ruhig, entspannt und verbunden zu sein, auch wenn sie nicht viel haben. Sicher gibt es auch hier Solche und Solche… Die Menschen hier segnen alles was sie haben, und Gebete werden durch Offerings, kleine oder größere Gaben, begleitet.

Ich mag es einfach und unkompliziert und so lasse ich mich von den ewig lächelnden Menschen inspirieren. Die kleinen Offerings bekomme ich hier an jedem Kiosk also: Einfach.

Jeden Tag freue ich mich nun, fast wie ein kleines Kind, auf die Offerings. Die kleinen Gaben aus hübschen Blümchen, herzlich drapiert auf einem Palmenblatt, gesegnet durch heiliges Tempel-Wasser, geschmückt mit Räucherstäbchen. Der Rauch der Stäbchen trägt meine Gebete, Wünsche, Intentionen zum Universum. Ist das nicht schön? Dieses kleine Zeichen der Dankbarkeit, der Wertschätzung für das was ich habe, des Geben und Nehmens, lässt wunderbarer Weise ganz automatisch Verbindlichkeit entstehen. Und Verbindlichkeit ist das, was wir brauchen, um etwas tatsächlich täglich zu üben.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:
All das wofür wir dankbar sind, wird auch mehr in unserem Leben.

Wenn du dich also in Dankbarkeit üben möchtest, hier mein Tip:

Überlege dir wofür du dankbar bist und womit du deine Dankbarkeit gerne ausdrücken möchtest. Mache es dir so einfach wie möglich: eine Blüte, ein Glas Wasser, eine Nudel, hier ist es Reis :), ein Stück Schokolade, eine Münze. Letztendlich dient die Gabe dazu, dich in das Gefühl der Dankbarkeit zu bringen. Es geht nicht unbedingt darum, was du gibst, was du sagst, sondern um das, was du in deinem Herzen fühlst. Wähle etwas, das dein Herz mit Dankbarkeit erfüllt.

Lege deine Gabe an deinen Altar, einen Platz in deinem zu Hause, den du gerne magst, oder ganz einfach vor deine Haustür. Vielleicht braucht es ein paar Anläufe bis sich das Geben nicht mehr komisch anfühlt. Deine Gabe lässt du entweder dort oder räumst sie am nächsten Tag weg, ohne sie wieder zu benutzen.

Hier auf Bali nehmen sich die Frauen frei von den Offerings, wenn sie ihre Tage haben. Vielleicht sehnst du dich nach ein paar Tagen im Monat, an denen du lieber nichts erfüllen möchtest, dann wäre dies eine gute Zeit.

Lass mich gerne wissen, wenn du Fragen hast, oder wie du Übung für dich funktioniert.